Lehm hat herausragende bauphysikalische Eigenschaften. Deshalb wird Lehm seit Jahrtausenden als gesunder und ökologisch besonders wertvoller Baustoff gesehen. Wir haben ihn für heutige Zwecke optimiert. Wenn Sie eine moderne Leichtbauweise bevorzugen, konsequent nachhaltig und umweltverträglich bauen und alle Planungsfreiheiten genießen wollen, dann ist Lemix® eine erstklassige Alternative. Lemix® Lehmplatten sind trocken und werden wie Gipskartonplatten im gesamten Innenausbau verwendet. Außerdem verfügen sie über hervorragende Eigenschaften für Raumklima und Akustik.
Lehm hat eine sehr geringe Ausgleichsfeuchte. Das wirkt sich auch auf benachbarte Materialien aus: Wenn Holz und andere organische Stoffe von Lehm umgeben sind, werden sie dadurch entfeuchtet und trocken gehalten. Pilze und Insekten haben dort keine Chance. Wie man beispielsweise an Jahrhunderte alten Fachwerkhäusern sehr schön sehen kann.
Lehm gehört zu den schweren Baustoffen und ist dadurch ein guter Wärmespeicher. Nützlich vor allem für den Trockenbau – denn dort hat man traditionell zu kämpfen, weil die Leichtbauweise nur eine geringe Speichermasse bietet. Hier kann Lemix® mit seiner sehr hohen Wärmespeicherkapazität ein unvergleichliches Raumklima schaffen und dabei helfen, die Luftfeuchtigkeit ideal zu regulieren. Wie ein massiver Ziegel nimmt Lehm die Wärme gleichmäßig auf und gibt sie langsam wieder ab. So speichert Lemix® die Wärme im Winter und schützt vor Überhitzung im Sommer.
Die spezifische Wärmekapazität eines Stoffes gibt an, wie viel Energie (Wärme oder Kälte) einem Stoff zugeführt/entzogen werden muss, um 1 kg dieses Stoffes um 1 Kelvin (1 Grad-Celsius) zu erwärmen/abzukühlen.
Zusammen mit der Wasserdampfadsorption ist die spezifische Wärmekapazität von Baustoffen maßgeblich für ein angenehmes Raumklima verantwortlich. Gerade bei Lehmplatten sorgt daher eine hohe Rohdichte und dem damit verbundenen hohen Gewicht pro Quadratmeter für das typische „Wohlfühlklima“.
Beispiele für die Speicherfähigkeit:
Rohdichte Kg/m³ |
Spezifische Wärmekapazität c J/kgK |
Plattendicke mm |
Plattengewicht kg/m² |
Flächenbezogene Speicherenergie kJ/Km² |
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Lemix® Lehmplatte | 1450 | 1100 ¹ | 22 | 32 | 35,2 |
16 | 23 | 25,3 | |||
Leichtlehmplatte | 700 | 1450 ¹ | 22 | 15 | 21,8 |
14 | 10 | 14,5 | |||
Gipsbauplatte GKB | 680 | 960 ² | 12,5 | 8,5 | 8,2 |
¹ nach Lehmbauregeln ² nach Gipsdatenbuch |
Die Beispiele ziegen, dass eine Lemix® Lehmplatte bei gleicher Wandstärke eine um 60 % höhere Speicherfähigkeit gegenüber einer Leichtlehmplatte hat.
Plattengröße | 62,5 × 125,0 cm | |
Plattendicke / m² | 16 mm | 22 mm |
Plattengewicht | ca. 18 kg | ca. 25 kg |
Plattengewicht / m² | ca. 23 kg | ca. 32 kg |
Palettenbesatz | 60 Stück = 46,9 m² | 40 Stück = 31,2 m² |
Artikelnummer | 17 000 2016 | 17 000 2022 |
Rohdichte | ca. 1.450 kg/m³ | |
Schalldämmwert | bis zu 56 dB bei einer 15 cm dicken Lehm-Trennwand | |
Wärmeleitfähigkeit | λ = 0,353 W/mK | |
Baustoffklasse | A1 (nicht brennbar) nach EN 13501-1:2010-01 | |
Dampfdiffusionswiderstand | μ = 5/10 | |
Der Zuschnitt der Lemix® Lehmplatten wird mit Handkreissäge empfohlen. | ||
Für Lemix® Lehmplatten eignen sich alle im Trockenbau üblichen Unterkonstruktionen. | ||
Lemix® Lehmplatten lassen sich auf vollflächige und feste Untergründe kleben, klammern oder schrauben. | ||
Lemix® Lehmplatten entsprechen der DIN 18948 vom Dezember 2018. |
Schallschutz hat in erster Linie etwas mit Masse zu tun, deshalb ist Lehm aufgrund seiner hohen Rohdichte der ideale Baustoff für gute Schalldämmwerte.
Bei Lehmplatten kommt es auf den Lehmanteil der Platten an. Die Lemix® Lehmplatten haben eine Rohdichte von 1.450 kg/m³.
Zum Vergleich:
Eine verputzte Ziegelwand mit einer Gesamtstärke von 14,5 cm bei einer Ziegel-Rohdichte von 1,0 kg/dm³ erreicht ein Schalldämm-Maß von 45 dB.
Schallschutz-Werte bei Trennwänden aus Lemix® nach DIN EN ISO 10140-2
Schallschutz-Versuchsanordnung 1:
Holzständerkonstruktion 60 × 80 mm
mit Jutedämmung 80 mm
beidseitig mit Lemix® 22 mm beplankt und verputzt
Wandstärke gesamt ca. 13 cm
Schalldämm-Maß 52 dB
Schallschutz-Versuchsanordnung 2:
Holzständerkonstruktion 60 × 80 mm
mit Jutedämmung 80 mm
beidseitig doppellagig Lemix® 16 mm beplankt
Wandstärke gesamt ca. 15 cm
Schalldämm-Maß 56 dB
Gefordert wird beispielsweise für eine Wohnungstrennwand 53 dB.
Normen schaffen einheitliche Standards und belegbare Nachweise. Das bringt Sicherheit für Planer und Verarbeiter. Die neue DIN 18948 vom Dezember 2018 legt die Anforderungen, Prüfung und Kennzeichnung von Lehmplatten fest. Sie definiert auch die möglichen Bestandteile einer Lehmplatte. Lemix® entspricht der DIN 18948 und gibt die Sicherheit, eine „echte“ Lehmplatte zu sein.
Übrigens: Die DIN 18948 entstand in Zusammenarbeit mit den Experten von Lemix. Teil der Norm ist auch: Die bisherige Produktbezeichnung „Lehmbauplatten“ wird ab sofort geändert in „Lehmplatten“.
Ein Maß für die feuchteregulierenden Eigenschaften von Lehmplatten ist die Wasserdampfadsorption. Also die Eigenschaft, in einer bestimmten Zeit eine bestimmte Menge Feuchtigkeit aufzunehmen. Lehmplatten nach DIN 18948 sollten mindestens 7,0 g/m² nach einer Stunde aufnehmen können. Lemix® Lehmplatten können in dieser Zeit mehr als 13 g/m² aufnehmen und somit in die beste Wasserdampfadsorptionsklasse WSIII eingestuft werden.
Die Wasserdampfadsorption der Lemix® Lehmplatten wurden unter verschiedenen Voraussetzungen eingehend geprüft. Die Ergebnisse zeigen, wie viel besser die Lemix®-Platten abschneiden.
Die mechanischen Eigenschaften von Lehmplatten werden in der neuen DIN 18948 geregelt. Wichtig ist hier die Oberflächenzugfestigkeit, um einer Beschichtung beispielsweise mit Lehmputz ausreichend Halt zu geben. Nach Norm soll die Haftfestigkeit der Oberfläche mind. 0,1 N/mm² betragen. Lemix® Lehmplatten haben mehr als die doppelte Oberflächenzugfestigkeit und gewährleisten so eine sichere Beschichtung.
Auch bei den Anforderungen an die Oberflächenhärte kann sich Lemix® sehen lassen. Bei der Messung der Oberflächenhärte lässt man eine 50 mm große Stahlkugel auf die Lehmplatte fallen und misst die entstandene Vertiefung. Ist diese kleiner als 15 mm, darf die Platte als Lehmplatte mit erhöhter Oberflächenhärte bezeichnet werden. Natürlich ist Lemix® eine Platte mit erhöhter Oberflächenhärte.
Das Brandverhalten der Lemix® Lehmplatten wurde nach DIN EN 13823 geprüft. Dabei wurde nach DIN EN 13501-1 die höchste Klassifizierung A1 erreicht.
Brandschutz-Versuchsanordnung 1:
Holzständerkonstruktion 60 × 60 m
mit Jutedämmung 60 mm
beidseitig mit Lemix® 22 mm beplankt
Wandstärke gesamt ca. 11 cm
Feuerwiderstandsdauer EI45 (=F30)
Brandschutz-Versuchsanordnung 2:
Holzständerkonstruktion 60 × 80 m
mit Jutedämmung 80 mm
beidseitig mit Lemix® 22 mm beplankt
Wandstärke gesamt ca. 13 cm
Feuerwiderstandsdauer EI90 (=F90)
Brandschutz-Versuchsanordnung 3:
Holzständerkonstruktion 60 × 80 mm
mit Jutedämmung 80 mm
beidseitig, doppellagig mit Lemix® 16 mm beplankt
Wandstärke gesamt ca. 15 cm
Feuerwiderstandsdauer EI120 (=F120)
Zudem wurde nachgewiesen, dass eine doppellagige Beplankung an der Wand mit Lemix® 16 mm eine Feuerwiderstandsdauer von 30 min (F30) erreicht.
Unseren Lehmplatten kann es nicht heiß genug sein.
Bei Feuerwiderstandsprüfungen konnte eine Holzständerwand mit Lemix® 120 Minuten widerstehen.